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Re: Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich
Di 12 Nov 2024 - 4:30
Ein Tweet über Kundgebungen türkischer Extremisten:
mit Video: https://x.com/IliasUyar/status/1719075191895052786
Außerdem auch eine Seite der Initiative zum Gedenken an den Genozid: https://voelkermord-erinnern.de/
Türkische Nationalisten haben am Sonntag gegen Genozidmahnmal in #Köln demonstriert, inkl Wolfsgruß & Genozidleugnung. Chef der Kölner Türkinitiativ (Mitglieder u. a. #DITIB, #GraueWölfe) hat gehetzt, Abriss des Mahnmals gefordert. #Hamas war auch Thema, http://voelkermord-erinnern.de
mit Video: https://x.com/IliasUyar/status/1719075191895052786
Außerdem auch eine Seite der Initiative zum Gedenken an den Genozid: https://voelkermord-erinnern.de/
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Re: Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich
Di 12 Nov 2024 - 4:22
Nun sollte mal in Köln ein Mahnmal für die Opfer des Genozids verschwinden. Hier ein Kommentar dazu: Ein Herz für türkische Nationalisten – aber keines für Genozidopfer
Und noch weiteres mehr, von Juli 2023: https://www.welt.de/regionales/nrw/article246370130/Genozid-an-Armeniern-Koelns-Oberbuergermeisterin-Reker-kaempft-gegen-Mahnmal.html
Wie Reker da vorgehen will und argumentiert, gefällt mir ganz und gar nicht. Es scheint so, die Erdogan-Lobby wird mal zu mal mächtiger.
Seit Jahren kämpft Kölns Oberbürgermeisterin gegen ein Mahnmal für den Armenier-Genozid – aus Rücksicht auf Erdoganisten, Islamisten und türkische Nationalisten. Damit verweigert sie Genozidopfern den Respekt. Und bricht mit den Prinzipien deutscher Erinnerungskultur.
Gemeint ist der Völkermord an den Armeniern zwischen 1915 und 1918 durch das Osmanische Reich (den die internationale Historikerzunft außerhalb der Türkei für unbestreitbar hält). Seit Jahren wird in Köln darum gestritten, ob die dortige armenische Gemeinde des damaligen Grauens öffentlich gedenken darf. Rekers Rolle in dieser Debatte bezeichnen Vertreter der Armenier inzwischen nicht mehr nur als respektlos, sondern als „würdelos“.
Angst vor „gesellschaftlichen Verwerfungen“
Ebenfalls seit Jahren stellt die Gemeinde nämlich immer wieder eine Gedenk-Stele am Kölner Rheinufer auf, um mit dem Erinnern zu beginnen. Unterstützt wird sie dabei von zahlreichen Politikern in Bund und Land. Doch genauso regelmäßig segnet Reker städtische Räumungsbeschlüsse ab – um die Stele wieder abzubauen. Dabei haben sich Stadtrat und Bezirksvertretung längst für den Erhalt der Statue ausgesprochen.
Diese Woche sollte nach Rekers Willen dennoch das letzte Stündlein für das Mahnmal schlagen. Bis der Stadtrat in letzter Minute intervenierte. Und ein weiteres Gedenken an die Genozid-Opfer ermöglichte. Vorläufig. Als Reaktion darauf ließ Reker Worte fallen, die nur noch erschüttern. Sie warnte vor „gesellschaftlichen Verwerfungen“, die es zu vermeiden gelte. Und sie sprach von den „vielfältigen Interessen unserer pluralistischen Stadtgesellschaft“, die berücksichtigt werden müssten, wenn man über das Genozid-Erinnern entscheide.
Damit zielt sie, wenn ihre Worte denn einen Sinn ergeben, auf ein Kölner Bündnis von türkischen Nationalisten, Erdoganisten und Islamisten. Und auf den türkischen Staat. Denn einzig der türkische Staat und seine hiesigen Helfer leugnen den Armenier-Genozid und versuchen, ein Mahnmal auf deutschem Boden zu verhindern.
Und noch weiteres mehr, von Juli 2023: https://www.welt.de/regionales/nrw/article246370130/Genozid-an-Armeniern-Koelns-Oberbuergermeisterin-Reker-kaempft-gegen-Mahnmal.html
Wie Reker da vorgehen will und argumentiert, gefällt mir ganz und gar nicht. Es scheint so, die Erdogan-Lobby wird mal zu mal mächtiger.
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Re: Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich
Di 12 Nov 2024 - 4:11
Manche der am Völkermord beteiligten Akteure fielen kurz nach dem Ersten Weltkrieg Attentaten zum Opfer, darunter auch in Berlin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tal%C3%A2t_Pascha
Denen weine ich ganz sicher keine einzige Träne nach.
Und noch weiteres: https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_NemesisDie Operation Nemesis (armenisch Նեմեսիս գործողություն) umfasst eine Reihe von Attentaten, die sich gegen osmanische Verantwortliche am Völkermord an den Armeniern sowie Politiker der Demokratischen Republik Aserbaidschan, die für das Armenierpogrom in Baku 1918 verantwortlich waren, richteten. Die Operation wurde hauptsächlich von Schahan Natali, Armen Garo und Aaron Sachaklian geplant,[1][2] benannt wurde sie nach Nemesis, der griechischen Göttin der Rache und der ausgleichenden Gerechtigkeit.[3]
Zwischen 1920 und 1922 organisierte eine Geheimzelle der Armenischen Revolutionären Föderation im Rahmen der Operation mehrere Attentate, von denen vor allem die Ermordung Talât Paschas durch Soghomon Tehlirian in Berlin 1921 großes Aufsehen erregte.
Mehmed Talât Pascha (nach heutiger türkischer Orthographie Mehmed Talat Paşa; * 1. September[1] 1874 in Kardschali/Provinz Edirne, heute in Bulgarien; † 15. März 1921 in Berlin) war Innenminister und Großwesir des Osmanischen Reichs und Führer der Jungtürken.
Talât ordnete als Innenminister am 24. April 1915 die Verhaftung armenischer Intellektueller in Istanbul an, was den Völkermord[2][3] an der armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich einleitete.[4][5] Nach dem Ersten Weltkrieg floh Talât Pascha nach Deutschland und lebte dort unter fingierter Identität, um der Strafverfolgung als Kriegsverbrecher durch die Alliierten zu entgehen. In Berlin wurde er 1921 von einem Mitglied der armenischen Untergrundorganisation „Nemesis“ erschossen.
Am 15. März 1921 erschoss Soghomon Tehlirian hinterrücks Talât Pascha in der Hardenbergstraße in der Nähe seiner Wohnung. Tehlirian war Mitglied des geheimen armenischen Kommandos Operation Nemesis, das die Täter des Genozids an den Armeniern verfolgte und tötete. Er wurde im folgenden Mord-Prozess vom Vorwurf eines Tötungsdeliktes wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprochen, da das Gericht eine eingeschränkte Willensfreiheit des Angeklagten zum Zeitpunkt der Tat als möglich annahm.[18] Tehlirian selbst rechtfertigte das Attentat mit folgenden Worten: „Ich habe den Mörder meiner Frau und Großeltern gerichtet.“ Deutsche Offiziere, die der deutschen Militärmission im damaligen Osmanischen Reich angehörten, wurden verhört und erhoben Anschuldigungen gegen die Militärführung des Osmanischen Reichs,[19] wobei der Staatsanwalt es abwies, Talâts Verantwortung für die Massaker zu überprüfen. Das Gericht überprüfte lediglich, ob Tehlirian von Talâts Schuld überzeugt war. Das reichte laut Staatsanwalt völlig aus, um Tehlirians Motiv zu klären.[20]
Talât wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Berlin begraben, die sterbliche Überreste wurden am 25. Februar 1943 durch das Hitlerregime unter militärischen Ehrenbezeugungen von Berlin nach Istanbul überführt und dort am Abide-i Hürriyet, dem Denkmal der jungtürkischen Revolution von 1908, beigesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tal%C3%A2t_Pascha
Denen weine ich ganz sicher keine einzige Träne nach.
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Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich
Di 12 Nov 2024 - 4:06
Und es war sehr wohl ein Genozid. Nur leugnet es die Türkei bis heute vehement. Gerade Erdogan und sein Gefolge wollen davon überhaupt nichts wissen. Vielmehr ehren sie die Täter von damals auch noch. Naja, wundert mich bei deren Einstellung ja auch überhaupt nicht. Hier nun genaueres über die damaligen Gräueltaten:
Und noch vieles mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_an_den_Armeniern
Der Völkermord an den Armeniern, auch Armenozid oder von den Armeniern selbst Aghet (Աղետ, Katastrophe) genannt, war einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts. Er geschah während des Ersten Weltkrieges unter Verantwortung der jungtürkischen, vom Komitee für Einheit und Fortschritt gebildeten Regierung des Osmanischen Reichs. Bei Massakern und Todesmärschen, die im Wesentlichen in den Jahren 1915 und 1916 stattfanden, kamen je nach Schätzung zwischen 300.000 und mehr als 1,5 Millionen Menschen zu Tode. Die Schätzungen zur Zahl der Armenier, die während der Verfolgungen in den zwei Jahrzehnten zuvor getötet worden waren, variieren zwischen 80.000 und 300.000.
Das Geschehen ist durch umfangreiches dokumentarisches Material aus unterschiedlichen Quellen belegt, zum Beispiel durch den Bericht von Johannes Lepsius[1] oder die Fotosammlung von Armin T. Wegner.[2] Weltweit erkennen die weitaus meisten Historiker diesen Völkermord daher als Tatsache an. Die Armenier sehen in ihm ein ungesühntes Unrecht und fordern seit Jahrzehnten ein angemessenes Gedenken auch in der Türkei. Dagegen bestreiten die offizielle türkische Geschichtsschreibung und die Regierung der aus dem Osmanischen Reich hervorgegangenen Republik Türkei, dass es sich um einen Völkermord gehandelt habe. Sie bezeichnen die Deportationen als „kriegsbedingte Sicherheitsmaßnahmen“, die notwendig geworden seien, da die Armenier das Osmanische Reich verraten, seine damaligen Kriegsgegner unterstützt und ihrerseits Massaker an Muslimen begangen hätten.[3] Die Todesfälle führen sie auf ungünstige Umstände und lediglich vereinzelte Übergriffe zurück.[4] Die Auseinandersetzung um die Anerkennung des Genozids als historische Tatsache belastet bis heute die Beziehungen zwischen der Türkei einerseits und Armenien sowie zahlreichen westlichen Staaten andererseits.
Massaker
Die Deportationen wurden begleitet von Massakern an der armenischen Zivilbevölkerung. Immer wieder wurden die Züge von kurdischen oder tscherkessischen Stammesangehörigen überfallen.[106] Nach Darstellung von Rafael de Nogales, einem Offizier im Dienste der osmanischen Armee und Augenzeugen der Ereignisse, wurden die Armenier in den Todeszügen mancherorts von Zivilisten beschützt und versteckt. An anderen Orten musste die Gendarmerie die Kolonne vor Angriffen der Bevölkerung schützen.[107] Auch beteiligten sich „türkische Polizisten, Gendarmen und Soldaten […], teils auf Befehl ihrer Vorgesetzten, teils eigenmächtig, an der Tötung der Ausgesiedelten.“[108]
In Trabzon etwa wurden armenische Frauen und Kinder auf Anweisung des Gouverneurs Cemal Azmi in Booten auf das offene Meer gefahren und ertränkt. Der amerikanische Konsul der Stadt berichtete, dass vollbesetzte Boote hinausfuhren und wenige Stunden später leer zurückkehrten.[109] Die Armenier von Erzincan wurden im Juni 1915 von den Teşkilât-ı Mahsusa paarweise aneinandergebunden und bei der Kemah-Schlucht in den Fluss Karasu geworfen, wobei über 20.000 Menschen zu Tode kamen – der deutsche Konsul in Aleppo, Walter Rößler, berichtete, dass wochenlang Leichen den Euphrat hinuntergeschwemmt kamen.
Und noch vieles mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_an_den_Armeniern
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