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Königin Victoria und das britische Weltreich
Di 15 Okt 2024 - 3:19
Auch das Viktorianische Zeitalter genannt. Hier mehr über die Namensgeberin und legendäre Langzeitkönigin:
Und noch weiteres mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Victoria_(Vereinigtes_K%C3%B6nigreich)
Sie prägte die Zeit entscheidend mit. Schließlich war sie über 60 Jahre lang auf dem Thron.
Das britische Weltreich war auch ein Reich, in dem die Sonne bekanntlich niemals unterging. In ihm lebte wohl ein Viertel der gesamten damaligen Weltbevölkerung. Damals gab es ja noch das British Empire, dem heutzutage so einige, vor allem konservativer eingestellte, Briten nachtrauern.
Victoria (deutsch Viktoria; * 24. Mai 1819 als Princess Alexandrina Victoria of Kent im Kensington Palace, London; † 22. Januar 1901 in Osborne House, Isle of Wight) war von 1837 bis 1901 Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland. Seit Mai 1876 trug sie als erste britische Monarchin zusätzlich den Titel Kaiserin von Indien (Empress of India). Sie war die Nichte ihres Vorgängers William IV., genauer die Tochter von dessen jüngerem Bruder Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn und Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld.
Mit der Thronbesteigung Victorias im Juni 1837 endete aufgrund des im Königreich Hannover geltenden Salischen Gesetzes, das Frauen von der Thronfolge ausschloss, die seit 1714 bestehende Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover. Während des Viktorianischen Zeitalters, der 63-jährigen Regierungszeit der Königin, erreichte das Britische Empire den Zenit seiner politischen und ökonomischen Macht, die Ober- und Mittelschichten erlebten eine beispiellose wirtschaftliche Blütezeit. Prägend für ihre Regentschaft waren der Einfluss ihres Ehemannes Albert von Sachsen-Coburg und Gotha sowie ihr nahezu vollständiger Rückzug aus der Öffentlichkeit nach dessen Tod 1861. Insgesamt interpretierte Victoria ihre Rolle als konstitutionelle Monarchin sehr eigenwillig und durchaus selbstbewusst. Ihre 63-jährige Herrschaft war die bis dahin längste aller britischen Monarchen, ehe sie 2015 von Königin Elisabeth II. übertroffen wurde. Aufgrund ihrer zahlreichen Nachkommen erhielt sie den Beinamen „Großmutter Europas“; sie ist beispielsweise sowohl Ururgroßmutter von Königin Elisabeth II. als auch von deren Ehemann Philip, Duke of Edinburgh. Der Tod Victorias beendete die Herrschaft des Hauses Hannover. Mit ihrem ältesten Sohn Eduard VII. ging die Krone an das Haus Sachsen-Coburg und Gotha, dessen im Vereinigten Königreich regierender Zweig 1917 in Haus Windsor umbenannt wurde.
Vermächtnis
George Housman Thomas: Königin Victoria (Öl auf Leinwand, um 1890)
Als Königin Victoria starb, traf diese Nachricht die Bevölkerung zwar nicht unvorbereitet, aber nachdem sie über drei Generationen die Krone getragen hatte, war für viele ihrer Untertanen Großbritannien ohne sie nur schwer vorstellbar. „Viktorianisch“ war und ist ein Gütesiegel für eine „gute, alte Zeit“. Das Bild der alten Victoria überlagert ihre frühen und mittleren Herrschaftsjahre, in denen die Königin teilweise bedrohlich unpopulär war und die Kontinuität der Monarchie gefährdet schien.[164]
Das europäische 19. Jahrhundert war durch Nationalstaatsgedanken, demokratische Emanzipation und Kolonialisierung eine Zeit des Umbruchs. Die industrielle Revolution führte zu radikalen Veränderungen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen. Großbritannien überstand diese Veränderungsprozesse besser als die meisten europäischen Staaten, weil die britische Aristokratie begriffen hatte, dass eine Revolution nur durch grundsätzliche Reformbereitschaft vermeidbar war. So bekam beispielsweise die Stellung des Premierministers eine neue Qualität. Aus dem ersten Diener der Krone, den der Herrscher nach Belieben entlassen konnte, wurde zunächst ein Führer der Parlamentsmehrheit und schließlich, spätestens seit den 1870er Jahren, war er nur noch vom Vertrauen des Unterhauses abhängig. Durch die Wahlrechtsreformen von 1832, 1867 und 1884 veränderte sich das Wählerpotential und damit auch das Parteienspektrum. Es setzte ein Prozess ein, durch den das Unterhaus sich zu einem Abbild des gesamten Volkswillens entwickelte, und die Monarchie musste sich dieser Entwicklung anpassen.[165] Großbritannien wurde zu einer konstitutionellen Parteiendemokratie, was Königin Victoria zwar nicht wahrhaben wollte, sie stand dieser Entwicklung aber auch nicht im Weg.[166]
Ihr Leben lang versuchte sie durch familiäre Verbindungen zu den Höfen Europas Konflikte zwischen den Staaten in Grenzen zu halten; nach ihrem Tod fehlte diese regulierende Autorität. Ihr Nachfolger König Eduard VII. sorgte für eine radikale Abkehr von der viktorianischen Splendid isolation, der Bündnisverweigerung um der politischen Handlungsfreiheit willen, und es kam zur Entente cordiale zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland 1907.
Und noch weiteres mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Victoria_(Vereinigtes_K%C3%B6nigreich)
Sie prägte die Zeit entscheidend mit. Schließlich war sie über 60 Jahre lang auf dem Thron.
Das britische Weltreich war auch ein Reich, in dem die Sonne bekanntlich niemals unterging. In ihm lebte wohl ein Viertel der gesamten damaligen Weltbevölkerung. Damals gab es ja noch das British Empire, dem heutzutage so einige, vor allem konservativer eingestellte, Briten nachtrauern.
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