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Kaiser Wilhelm I. - bis 1888
Sa 12 Okt 2024 - 0:27
Zunächst war er König von Preußen, ehe er 1871 dann Kaiser des neugegründeten Deutschen Reichs wurde:
Und noch weiteres mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Deutsches_Reich)
Meines Erachtens war er deutlich besser, als sein Nachfolger, Wilhelm II.
Wilhelm I., mit vollem Namen Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen (* 22. März 1797 in Berlin; † 9. März 1888 ebenda), aus dem Haus Hohenzollern war von 1861 bis zu seinem Tod König von Preußen und seit der Reichsgründung 1871 erster Deutscher Kaiser. Als zweitgeborener Sohn Friedrich Wilhelms III. wurde er zunächst nicht auf die Aufgaben eines Monarchen vorbereitet, sondern schlug eine militärische Laufbahn ein. Infolge des Dekabristenaufstandes 1825 in Russland und der Julirevolution von 1830 in Frankreich entwickelte Wilhelm eine ausgeprägte Revolutionsfurcht. Da sein älterer Bruder König Friedrich Wilhelm IV. kinderlos blieb, avancierte Wilhelm zum Thronfolger. Die Öffentlichkeit nahm ihn als Symbolfigur der antiliberalen Militärpartei am preußischen Hof wahr. Wilhelms Haltung während der Märzrevolution 1848 ist in der Forschung umstritten. Der Prinz wird von Historikern aber meist als Befürworter eines gewaltsamen Vorgehens gegen die Demonstranten angesehen. 1849 ließ er als Oberbefehlshaber die Revolutionen in der Pfalz und in Baden blutig niederschlagen. Den deutschen Nationalismus betrachtete er zunehmend als ein mögliches politisches Instrument für Preußens Krone.
1858 übernahm Wilhelm für seinen erkrankten Bruder die Regentschaft. In der politischen Öffentlichkeit förderte der Thronwechsel Hoffnungen auf eine Neue Ära. Da der Prinzregent, ab 1861 König von Preußen, jedoch auf eine konservative Heeresreform hinarbeitete, eskalierte kurz darauf ein Streit mit dem Abgeordnetenhaus zu einem Verfassungskonflikt. Im Kampf gegen das Parlament berief Wilhelm 1862 Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten. Mit dessen Unterstützung wurde der Verfassungskonflikt 1866 beigelegt. Durch die drei Einigungskriege 1864–1871 erreichte Preußen eine gewaltige Machtsteigerung. Nach der Reichsgründung wurde Wilhelm am 18. Januar 1871 im Schloss Versailles bei Paris zum Deutschen Kaiser proklamiert. In der Innenpolitik setzte Wilhelm auf eine konservative Linie, um einer weiteren Parlamentarisierung des Deutschen Reiches entgegenzuwirken. Er unterstützte Bismarcks Maßnahmen gegen die Sozialdemokratie. Außenpolitisch betrieb er bis Anfang der 1880er Jahre vor allem eine Annäherung gegenüber dem Zarenreich, anschließend befürwortete er einen territorialen Status quo zwischen Österreich-Ungarn und Russland auf dem Balkan. Inwieweit der Kaiser von Bismarck dominiert war oder doch eigenständig agierte, ist in der Forschung umstritten. Die Öffentlichkeit im Deutschen Kaiserreich nahm Wilhelm zunehmend als eine nationale Identifikationsfigur wahr. Hierzu trugen insbesondere öffentlichkeitswirksame Inszenierungen durch Massenmedien, Memoiren, fotografische Vervielfältigungen, Paraden, Einzüge und Denkmäler bei.
Erlangung der Kaiserkrone
Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871) im Spiegelsaal von Schloss Versailles bei Paris, Gemälde von Anton von Werner, 1885
Der Kaiserproklamation zum deutschen Kaiser ging ein weiterer Streit zwischen dem preußischen König und dem Ministerpräsidenten voraus. Wilhelm verlangte zum Kaiser von Deutschland proklamiert zu werden. Der Titel sollte seinen künftigen Herrschaftsanspruch auch in den nicht-preußischen Bundesstaaten bekräftigen. Bismarck fürchtete, dass ein solches Signal die deutsche Einheit noch gefährden würde. Die bayerische Abgeordnetenkammer hatte einem Beitritt zu dem deutschen Nationalstaat noch nicht zugestimmt. Darüber hinaus wollte Bismarck keine Widerstände durch die Könige von Württemberg und Bayern provozieren. Nur mit der Einwilligung in zahlreiche Sonderrechte war es ihm überhaupt gelungen, die starken süddeutschen Vorbehalte gegen ein von Preußen geführtes Deutschland abzuschwächen. Bismarck plädierte daher für den Titel Deutscher Kaiser.[146] Wilhelm wollte davon jedoch nichts wissen. Noch am 17. Januar 1871, einen Tag vor der Kaiserausrufung, brach er die Vorplanung des symbolischen Aktes ab. Der Großherzog von Baden rief ihn schließlich im Schloss Versailles bei Paris zu Kaiser Wilhelm aus und umging so die ungelöste Frage, ob Wilhelm als Deutscher Kaiser oder Kaiser von Deutschland dem Reich vorstand.[147]Militärische Inszenierungen
Wie bei allen europäischen Monarchen des 19. Jahrhunderts spielte auch für die Legitimation von Wilhelms Herrschaft die Inszenierung militärischer Macht eine wesentliche Rolle. Ursächlich hierfür war laut Frederik Frank Sterkenburgh die Entwicklung, dass spätestens seit der Französischen Revolution der Glaube an die göttliche Einsetzung der Herrscher schwand. Umso wichtiger wurde es für Monarchen, öffentliches Ansehen durch Erfolge als Feldherren zu gewinnen. Zu diesem Zweck präsentierte sich Wilhelm bei großen Militärparaden und Einzügen.[148] Markert interpretiert solche symbolischen Akte als Versuch Wilhelms der Autorität von Monarchie und Militär Respekt zu verschaffen. Er habe der Bevölkerung jedoch keine militaristische Gesinnung vermitteln wollen. Aus Furcht vor einer zu revolutionären Schritten neigenden Bevölkerung habe Wilhelm eine Abschirmung der Armee von gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen befürwortet. Die Truppen sollten sich nur ihm verpflichtet fühlen.
Wilhelm I. ließ aus Anlass des gewonnenen Krieges gegen Dänemark die ursprünglich am Berliner Königsplatz stehende Siegessäule errichten. Der Monarch selbst machte 1871 – kurze Zeit nach dem ebenfalls siegreich abgeschlossenen Deutsch-Französischen Krieg – Vorgaben für das Bildprogramm. Das die Säule umlaufende Mosaik sollte „die Rückwirkung des Kampfes gegen Frankreich auf die Einigung Deutschlands“ darstellen.[151] Darüber hinaus suchte Wilhelm die Künstler für das Bauwerk aus, legte den Bauplatz fest und setzte Abänderungen in den Bauentwürfen durch. An der mehrjährigen Bauentwicklung zeigte er großes Interesse und forderte mehrfach eine schnellere Fertigstellung des Bauwerkes.[152] Wilhelm war bei der Einweihung der Siegessäule am 2. September 1873, dem dritten Jahrestag der Schlacht von Sedan, persönlich zugegen. Er hielt eine Rede, in der er das Bauwerk als ein „Zeugnis der Taten der Armee“ interpretiert wissen wollte.[153]
Wilhelm I. regte in den 1870er Jahren die Gründung eines Armeemuseums und einer „Ruhmeshalle“ im Berliner Zeughaus an. Er folgte damit dem Beispiel des Pariser Armeemuseums, des Geschichtsmuseums in Schloss Versailles und des Wiener Zeughauses. Diese drei Einrichtungen hatte er um 1870 selbst besichtigt. Der Kaiser schaltete sich stark in die Gestaltung der künftigen Ausstellung ein. Es kam ihm dabei hauptsächlich darauf an, Preußens militärische Waffenerfolge im 19. Jahrhundert dargestellt zu sehen. Das Obergeschoss war den kommandierenden Hohenzollern und ihren Feldherren gewidmet.[154] Eine besondere Akzentuierung erfuhr Wilhelms soldatisches Image durch die Nähe der Präsentation im Zeughaus zu seinem eigenen Palais, welches auf der anderen Straßenseite direkt gegenüber lag.[155] Am Eckfenster des Palais zeigte sich Wilhelm I. mittags öffentlichkeitswirksam, um die Wachablösung der königlichen Garde zu beobachten.
Memoiren und Nachrufe
Auf sein öffentliches Andenken nahm Wilhelm selbst Einfluss. Sein Vorleser, Louis Schneider, gab mehrere verklärende Memoiren zu seiner Person heraus. Den Veröffentlichungen hatte der Monarch selbst zugestimmt. Schneider zeichnete von Wilhelm das Idealbild eines Mannes, der angeblich den preußischen Tugenden entsprach. Wilhelm habe unermüdlich gearbeitet, schon früh morgens seine Truppen inspiziert und in seinem Palais Unter den Linden recht bescheiden gewohnt. Diese Charakterisierung beeinflusste auch die spätere historiographische Bewertung Wilhelms.[202] Schneider widmete während der Einigungskriege mehrere Zeitungsartikel dem Wirken Wilhelms als Feldherr. Der König selbst las diese „Korrektur“ und erlaubte Schneider auf dieser Grundlage Militärbiographien anzufertigen. Die Bücher verherrlichten Wilhelms militärische Führungsfähigkeiten und stellten ihn als tapferen Kriegsmonarchen dar. Das Ziel bestand darin, der vorherrschenden Sicht, nach der vor allem der Chef des Generalstabs, Helmuth von Moltke, hinter den militärischen Siegen steckte, entgegenzuwirken.[203] Seit den 1890er Jahren galt der Kaiser als Repräsentant des „alten Preußens“ und damit einer nostalgisch verklärten Ära, die in einen Gegensatz zu der Zeit Wilhelms II. gestellt wurde. Diese von Frederik Frank Sterkenburgh bis heute als wirkmächtig angesehene Deutung geht vor allem auf einen 1897 in der Allgemeinen Deutschen Biographie veröffentlichten Lexikonbeitrag von Erich Marcks zurück. Auch die Bismarckanhängerin Hildegard von Spitzemberg verband die Zeit Wilhelms I. mit einer angemessenen preußischen Bescheidenheit und klugen Politik, wovon bei Wilhelm II. nichts zu beobachten gewesen sei.
Und noch weiteres mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(Deutsches_Reich)
Meines Erachtens war er deutlich besser, als sein Nachfolger, Wilhelm II.
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